Nebelhorn Podcast

Moin Moin, liebe Hörerinnen und Hörer. Willkommen zum Nebelhorn, dem Hörfunkformat der Scientists for Future in Hamburg.
In unserem Format stellen wir Euch Menschen vor, die sich in und um Hamburg auf verschiedensten Gebieten mit dem Thema einer nachhaltigen Zukunft beschäftigen. Wir wollen mit Forscherinnen, Forschern und Menschen aus angrenzenden Bereichen über ihre Tätigkeiten, Herausforderungen und Lösungsansätze sprechen.
Dabei versuchen wir, spannende Details über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Entwicklung zu zeigen und ein Bild davon zu zeichnen, wen Ihr in der Hamburger Forschungslandschaft alles so finden könnt.

Folgen

#23 – Modellierung von Agrarlandschaften

Shownotes

Dr. Andrea Kaim ist seit 2022 Nachwuchsgruppenleiterin im Department Landschaftsökologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. Dort leitet sie das Projekt "AgriScape - Zielkonflikte auf dem Weg zu multifunktionalen Agrarlandschaften" und ist zudem an den Projekten "SUSALPS - Sustainable use of alpine and pre-alpine grassland soils in a changing climate" und "TALE - Towards multifunctional agricultural landscapes in Europe: Assessing and governing synergies between food production, biodiversity, and ecosystem services" beteiligt. Das TALE Projekt hat im Jahr 2021 den vierten "BiodivERsA Prize for Excellence and Impact" gewonnen.

In dieser Folge unterhält sie sich mit Heidi über die Modellierung von Agrarlandschaften und wie sich daraus Szenarien zur Optimierung entwickeln lassen können. Dabei werden auch die Grenzen der Modellierung angesprochen und wie sich in der Realität Interessenkonflikte in der Landnutzung auflösen lassen. Gerade Landwirte sind direkt vom Klimawandel betroffen, können mit ausreichender politischer und gesellschaftlicher Unterstützung aber auch gleichzeitig viele wichtige Klimaschutzmaßnahmen umsetzen.

Ergänzende Links:


#22 – Kontroverse Wasserkraftwerk: Ötztaler Ache und Pumpspeicherkraftwerk Kaunertal

Shownotes

Unser Gast ist Reinhard Scheiber, Landwirt, Obmann von Ötztaler Agrargemeinschaften und dem Verein "Unser Wasser" aus dem Ötztal. Er wehrt sich seit 2006 gegen den geplanten Ausbau des Kraftwerks Kaunertal. Dieser Ausbau würde viele negative Folgen für Natur, Wirtschaft und Gesellschaft mit sich bringen und der gesamtgesellschaftliche Gewinn im Kontext der Energiewende ist zweifelhaft. Die Pläne sehen vor, bis zu 74% des Wassers aus Königstalbach, Verwallbach, Gurgler Ache sowie Venter Ache über ein fast 23 km langes Tunnelsystem mit einem Durchmesser von bis zu 6 m (mit LKW befahrbar) in das Kaunertal abzuleiten.

Wir sprechen über die aktuelle Situation im Ötztal, die Pläne der TIWAG und die zu erwartenden Folgen. Diese werden in den gesamtgesellschaftlichen Kontext eingeordnet. Des weiteren werden Beispiele für moderne und dezentrale Alternativen zu diesem Großprojekt gegeben.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung am 8.6.2024 aktuelle Links:

Wie kannst du aktiv werden: (Auszug aus WET Homepage)

Ergänzende Links:


#21 – Hochwasserkatastrophen am Beispiel Ahrtal

Mögliche Hilfestellungen, Schwammstädte, konstruktive Müllbewältigung und andere daraus gewonnene Einsichten

Shownotes

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Sommer 2023 liegt die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal selbst zwei Jahre zurück und die Aufnahme etwa ein Jahr. Im Sommer 2023 wurden viele Hitzerekorde gebrochen und die Berichte über Flutkatastrophen weltweit schien kein Ende zu nehmen. Beim Schneiden im August lag der Blick noch auf dem Jahrhunderthochwasser in Slowenien, aber weitere Ereignisse in China, Griechenland, Brasilien und Libyen folgten in kurzem Abstand.

Betroffene erleben die Situation sehr unterschiedlich, alle haben jedoch gemein, dass die Infrastruktur zerstört ist, dass es Unmengen an Verschmutzung und Müll zu beseitigen gilt und dass viele auf unterschiedlichste Weise mit dem Wiederaufbau zu kämpfen haben. Was diese Überflutungen kurz- und langfristig bedeuten können, und wie jeder von uns helfen kann, bzw sich vorbereiten kann, hören wir in dieser Podcastfolge am Beispiel der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021.

Ein Jahr nach der Flutkatastrophe, im Sommer 2022 hat sich Heidi mit Eveline Lemke getroffen, um über die sichtbaren und unsichtbaren Schäden im Ahrtal zu berichten. Gastgeberin Eveline ist Staatsministerin a.D., Rheinland Pfalz und Expertin für Kreislaufwirtschaft. Weiterhin ist sie Unternehmensberaterin und Gründerin von Thinking Circular. Im Gespräch wird deutlich, wie komplex die Aufräumarbeiten und der Wiederaufbau nach einem Hochwasser sind und dass nach wie vor eine Vielzahl an Lehren gezogen werden müssen. Zentrale Fragen sind: Wie kommt es zu einer Katastrophe? War der Auslöser Politikversagen, war es ein Vorbote einer sichtbar werdende Klimakatastrophe oder spielen mehrere Faktoren zusammen? Wie geht man mit über einer Million Tonnen Hochwasserunrat um, der aufgrund der schieren Masse schwer sortiert werden kann und der unter anderem Giftstoffe enthält? Wie können Betroffene unkompliziert Hilfe erhalten?

Evelines Appell an die Wissenschaft: Bringt die Forschung so schnell wie möglich in die praktische Anwendung, beispielsweise über Modellprojekte. Werdet politisch und nehmt in der Öffentlichkeit klare Positionen ein. Die erfahrene Unternehmensberaterin ruft alle auf, sich über Themen wie Katastrophen, Versicherungen, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit, Umwelt und Klima zu informieren und in den Dialog zu treten. Es kann jeden treffen. Es hilft vorbereitet zu sein. Es hilft vernetzt zu sein.

Ergänzende Links:


#20 – Urgency in a World of Slow Violence

Shownotes

Our guest Scott Slovic is a global leader in the field of environmental humanities, who has taught at many universities in the United States and abroad. He is University Distinguished Professor of Environmental Humanities at the University of Idaho in the United States, where he has taught since 2012. He was the founding president of the Association for the Study of Literature and Environment in the early 1990s, and he served as editor-in-chief of ISLE: Interdisciplinary Studies in Literature and Environment, the central journal in the field of ecocriticism (environmental literary studies), from 1995 to 2020. He has written, edited, or co-edited thirty books, including most recently Nature and Literary Studies and The Bloomsbury Handbook to the Medical-Environmental Humanities, both of which appeared in 2022. He has also published more than 300 articles, presented more than 800 keynote and invited lectures throughout the world, and been a Fulbright Scholar in Germany, Japan, China, and Turkey. Much of his current work explores how information is collected, communicated, and received in the contexts of humanitarian and environmental crises. In addition to co-editing the book series Routledge Studies in World Literatures and the Environment and Routledge Environmental Humanities, he is a contributing editor for the website www.arithmeticofcompassion.org.

In this episode, Scott describes several aspects of how the human psyche works in an environmental crisis, drawing on real life and literary examples. In regards to this topic, he and Heidi, who has previously met him several times at conferences, at his home and at lectures, discuss Scott's work and a few important terms via Zoom. The conversation includes a previous 'Nebelhorn' episode with Maria Kadushi, who is the founder of the African medical health app M-Afya. By occasionally drawing on her work as an example, terms like these are illuminated: psychic numbing, compassion fatigue, hyperobjects, aspects of scale, slow violence, conversion, eco recovery memoir, conversion narrative, medical environmental humanities, psychic-inefficacy, pseudoinefficacy, as well as power of a single story vs. challenge of too many stories. We also learn why Scott finds it important to keep planting intellectual seeds and hear about some of his life experiences.

Unser Gast Scott Slovic ist ein weltweit führender Experte auf dem Gebiet der Umwelt-Humanwissenschaften, der an vielen Universitäten in den USA und weltweit gelehrt hat. Er ist mehrfach ausgezeichneter Universitätsprofessor für Environmental Humanities (Umweltorientierte Geisteswissenschaften) an der University of Idaho in den Vereinigten Staaten, wo er seit 2012 lehrt. Anfang der 1990er Jahre war er Gründungspräsident der "Association for the Study of Literature and Environment" und von 1995 bis 2020 Chefredakteur von ISLE: Interdisciplinary Studies in Literature and Environment, der zentralen Zeitschrift im Bereich der Ökokritik (umweltorientierte Kultur- und Literaturwissenschaft). Er hat dreißig Bücher geschrieben, herausgegeben oder mit herausgegeben, darunter zuletzt Nature and Literary Studies und The Bloomsbury Handbook to the Medical-Environmental Humanities, die beide im Jahr 2022 erschienen sind. Darüber hinaus hat er mehr als 300 Artikel veröffentlicht, mehr als 800 Haupt- und Gastvorträge in der ganzen Welt gehalten und war Fulbright-Stipendiat in Deutschland, Japan, China und der Türkei. Ein Großteil seiner aktuellen Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Informationen im Zusammenhang mit humanitären und Umweltkrisen gesammelt, weitergegeben und wahrgenommen werden. Er ist nicht nur Mitherausgeber der Buchreihen Routledge Studies in World Literatures and the Environment und Routledge Environmental Humanities, sondern auch mitwirkender Herausgeber der Website www.arithmeticofcompassion.org.

In dieser Folge beschreibt Scott anhand von Beispielen aus dem wirklichen Leben und der Literatur verschiedene Aspekte der menschlichen Psyche in einer Umweltkrise. Zu diesem Thema diskutieren er und Heidi, die ihn schon mehrmals auf Konferenzen, bei ihm zu Hause und bei Vorträgen getroffen hat, per Zoom über Scotts Arbeit und einige wichtige Begriffe. Das Gespräch schließt eine frühere "Nebelhorn"-Episode mit Maria Kadushi ein, der Gründerin der afrikanischen Gesundheits-App M-Afya. Am Beispiel ihrer Arbeit werden gelegentlich Begriffe wie diese beleuchtet: Emotionale Taubheit, Mitgefühlsmüdigigkeit, Hyperobjekte, "aspects of scale", langsame Gewalt, Konversion, "eco recovery memoir", Konversionserzählung, medizinisch-ökologische Geisteswissenschaften, psychische Ineffizienz, Pseudoineffizienz sowie die Macht einer einzelnen Geschichte gegenüber der Herausforderung zu vieler Geschichten. Wir erfahren auch, warum Scott es für wichtig hält, weiterhin intellektuelle Samen zu pflanzen, und hören von einigen seiner Lebenserfahrungen.

Supplemental/Ergänzende Links:


#19 – Mobile Afya: an innovative digital approach

A mobile approach to provide health information and education in Tanzania and Africa

Shownotes

Our guest Mariatheresa Samson Kadushi is a Tanzanian health-tech innovator located in Hamburg, Germany. She is working to transform digital health in Africa. She ist the founder of "Mobile Afya", the first USSD (Unstructured Supplementary Service Data) application in Africa using internet-free mobile technology to provide basic health information and education in local and native languages starting with Swahili in Tanzania, East Africa. "Mobile Afya" is working to expand to environmental education in relation to public health.

The application is developed by medical professionals, doctors, engineers and tech innovators. Mariatheresa is a recipient of IVLP (International Visitor Leadership Program) – a state fellowship for emerging African leaders under the US Department of State, a NTDs (Neglected tropical diseases) youth champion and a YALI (The Young African Leaders Initiative) alumni.

Do you want to help provide more people with access to the Mobile Afya app? Any donation to support the project is welcome. Otherwise, you can also share this episode with others. That already helps a lot too.

Unser Gast Mariatheresa Samson Kadushi ist eine tansanische Gesundheitstechnologie-Innovatorin, die von Hamburg aus an der Transformation des digitalen Gesundheitswesen in Afrika arbeitet. Sie ist Gründerin von "Mobile Afya", der ersten USSD-Anwendung (Unstructured Supplementary Service Data) in Afrika, die eine internetunabhängige Mobilfunktechnologie nutzt, um grundlegende Gesundheitsinformationen und -aufklärung in lokalen und einheimischen Sprachen bereitzustellen, angefangen mit Suaheli in Tansania, Ostafrika. "Mobile Afya" arbeitet an der Ausweitung auf die Umwelterziehung im Zusammenhang mit der öffentlichen Gesundheit.

Die Anwendung wird von Medizinern, Ärzten, Ingenieuren und technischen Innovatoren entwickelt. Mariatheresa ist Empfängerin des IVLP (International Visitor Leadership Program) - einem staatlichen Stipendium für aufstrebende afrikanische Führungskräfte im Rahmen des US-Außenministeriums, ein NTDs (Neglected tropical diseases) Youth Champion und eine YALI (The Young African Leaders Initiative) Alumni.

Wollt ihr dabei helfen, mehr Menschen den Zugang zur App Mobile Afya zu ermöglichen? Jede Spende zur Unterstützung des Projektes ist willkommen. Ansonsten könnt ihr auch diese Episode mit Anderen teilen. Das hilft auch schon sehr.

Supplemental/Ergänzende Links:

  • https://www.mobileafya.com/
  • https://www.linkedin.com/in/mariatheresakadushi/
  • https://www.linkedin.com/company/mobileafya/
  • https://twitter.com/mobileafya
  • https://twitter.com/Mariatheresa_tz
  • https://www.instagram.com/mobileafya/
  • https://www.youthcombatingntds.org/
  • https://www.who.int/health-topics/neglected-tropical-diseases
  • https://yali.state.gov/courses/

#18 – The New Institute

Hamburg is our home. The world is our habitat. The future is our concern.

Shownotes

Das "The New Institute" in Hamburg ist ein neuer Think Thank an der Alster in Hamburg. In öffentlichen und geschützten Formaten werden transsektorale Verbindungen geknüpft, um Hebel zu finden die eine gesellschaftliche Änderung zu einer nachhaltigen Zukunft bewirken. The New Institute bringt Menschen zusammen, die gewöhnlicherweise nicht zusammenarbeiten, z.B. Philosophen mit Produktions- und Lieferkettenmanagern. Bereiche wie Wissenschaft, Aktivismus und Kunst tauchen in Themen ein wie Digitaltransformierung, Verhaltensforschung, Kommunikationsformen, Demokratie, Nachhaltigkeit.
Ein zentraler Aspekt dabei ist Vertrauen, das u.a. dadurch aufgebaut wird, dass innovative Denker:innen als "Fellows" auf 6000 m2 im neu renovierten Warburger Ensemble an der Alster zusammenleben und arbeiten. Dieser interdisziplinäre Gedankenaustausch soll dabei nicht in einem "Elfenbeinturm" stattfinden, sondern auch interessierten Bürger:innen bei offenen Veranstaltungen einen Zugang ermöglichen.
Gegründet wurde es von Erck Rickmers, einem Unternehmer der damit seinen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten will. Christoph Gottschalk ist CEO und gibt uns in diesem Podcast einen Einblick in die Entstehungsgeschichte und die Visionen des TNI.

Weiterführende Links


#17 – Bergrettung

Shownotes

Mark S. Weiner is a professor emeritus of constitutional law at Rutgers University, a Fulbright alumni to Iceland, Sweden, and Austria, the author of four award-winning books, and a filmmaker. He has taught at various universities at home and internationally, including in Germany and Austria, on topics ranging from constitutional law to the history of law in American film. Fun fact: Mark is also a certified as wilderness and front-country emergency medical technician and loves to go hiking with his wife.

In this podcast, recorded on December 10, 2021, we discuss his latest film project, a philosophical documentary about the Austrian mountain rescue service, the Bergrettung, which has with the working title “A New Light in the Mountains.” The documentary is being produced by his non-profit video production company Hidden Cabinet Films, which aims at bringing fundamental concepts about law and society into cinematic form. Funding has been provided by the Botstiber Institute for Austrian-American Studies, which kickstarted the project, the Reid Hoffman Foundation, and over 125 individual donors. Weiner argues that the Bergrettung offers a “counter-cultural” Alpine ethics that can serve as the foundation for building a political theory for liberal democratic society “from the bottom up”—one that rests on the importance of place and local attachment. He thinks this issue has been insufficiently theorized because of controversies stemming from World War II and the Holocaust about demands for local, territorial self-governance, which are often dismissed as a part of right-wing consciousness. 

He asks the question: Where do large-scale solidaristic, voluntary commitments come from? Mark argues that sense of place is a central part of the human condition, and he thus sees the Bergrettung as an example for a humanistic institution. The scholar and film maker concludes: the altruistic energy within the Bergrettung community comes from a commitment to and love of a particular place, a village, a valley or a set of mountains, from the rootedness of local communities. He wonders if this aspect of the Bergrettung can show us how liberal-democratic society could be organized more effectively, and is convinced that it points us to a variety of other significant social and political insights. The film has been delayed due to corona but should be available by 2024. Updates about the film can be found under “News” on the website of Hidden Cabinet Films.

In this podcast about local collective consciousness, it’s perhaps worth mentioning that Mark has a part-Jewish heritage (the Weiners were Jews from western Ukraine), and his other family heritage is from Croatia and Serbia. We are posting this podcast in the midst of the war in Ukraine, which perhaps draws a new light on nationalistic sentiments and the need to have a more nuanced understanding of “sense of place.” 

Supplemental Links:

Errata:
Mark writes in his feedback to the podcast: One of two issues I saw are in the margin of totally reasonable error in conversation, e.g., one time I say that there are about 13,000 members in the BRD and another time I say "about 12,000"—that's OK, it's fluctuated a bit (the statistics are here: https://bergrettung.at/medien/statistik/).  And then I refer to the existence of the Austrian Alpenverein before the war which was dissolved into the German branch, but  formally before the war it was the "German and Austrian Alpenverein" and then the Austrian part was dissolved.


#16 – Wie kann die Klimawende gelingen und wie lässt sich das kommunizieren?

Wie kann die Klimawende gelingen und wie lässt sich das kommunizieren?

Shownotes

Unser Gast Andreas Luczak arbeitet as Professor für nachhaltige Energietechnologien an der Fachhochschule Kiel. Dort befasst er sich mit technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen zur Energiewende. Neben Forschung und Lehre ist er auch als Autor tätig und hat das Buch mit dem Titel „Deutschlands Energiewende – Fakten, Mythen und Irrsinn“ geschrieben.

In dieser Folge erklärt Andreas, wie die Klimawende zu schaffen ist. Für eine Dekarbonisierung müsste man tatsächlich einen Ausstoß von 0t CO2 pro Kopf und Jahr anstreben. Leider ist es selbst mit einem sehr klimabewusstem Lebensstil in Deutschland kaum möglich, weniger als ca. 5t CO2 pro Kopf und Jahr zu emittieren, während der Durchschnitt bei 10t CO2 liegt. Er betont, dass die Hauptverantwortung in der Politik liegt, die allerdings auch viele mutige und unpopuläre Entscheidungen treffen müsse. Hier gilt es, die Bürgerinnen und Bürger über die Hintergründe der Maßnahmen zu informieren. Nur so wird es gelingen, für Akzeptanz zu werben und Widerstände abzubauen. Wenn Maßnahmen für alle gelten, dann ist der Verzicht z.B. auf Urlaubsflüge oder Billigfleisch deutlich einfacher. Auch dem "Wasserbetteffekt" beim Kohleausstieg müsse mindestens EU-weit, oder besser noch global begegnet werden.

Was können wir also tun, um im Kleinen der Energiewende Anschub zu verleihen? Grundsätzlich können wir bei Wahlen unser Kreuz bei Parteien machen, denen wir die Umsetzung der Energiewende zutrauen. Im Alltag können wir versuchen, Andere in Gesprächen vom Wert wissenschaftlicher Erkenntnisse zu überzeugen, um den Klimaschutz in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. Im Rahmen der Klimakommunikation gibt es im Raum Kiel beispielsweise Projekte wie "Rent-a-Scientist" und "Spätschicht trifft Wissenschaft", wo Wissenschaftler Kurzvorträge für verschiedene Zielgruppen anbieten. Außerdem sollte man seine eigene Berufswahl kritisch überdenken und einen Weg einschlagen, in dem man tagtäglich selbst Teil der Energiewende wird. In den kommenden Jahren werden immer mehr Arbeitskräfte in diesem Sektor benötigt, so dass die Entscheidung auch große Zukunftssicherheit bietet.

Nehmt gern Kontakt zu Andreas und uns auf, um die Themen dieser Folge zu diskutieren.


#15 – Sonderfolge zur Bundestagswahl, Wahlkreis 20 – Hamburg-Eimsbüttel

Interview mit Niels Annen (SPD) und Till Steffen (Grüne)

Shownotes

Bundestagswahl Spezial! In der Folge „Wahlkreis Hamburg Eimsbüttel“ sprechen wir mit Niels Annen (SPD) und Till Steffen (Grüne) über europäische Klimapolitik und wie der Klimaschutz im Gesetzgebungsprozess eingebunden werden kann.

Die Folge ist auch als Video verfügbar: https://youtu.be/tSS_9U6MiEE

Hintergrund zu den Sonderfolgen

In unserem Podcast Nebelhorn sprechen wir, die Scientists for Future Hamburg, normalerweise mit Forscher:innen aus der Region über ihre Arbeit und Erkenntnisse in unterschiedlichsten Bereichen der Nachhaltigkeitsforschung. Anlässlich der Bundestagswahl am 26.09.2021 veröffentlichen wir in den kommenden Wochen allerdings sechs Sonderfolgen, in denen die Wissenschaftler:innen Hamburgs selbst die Fragen stellen dürfen. Zu Gast sind jeweils zwei der gegeneinander antretenden Direktkandidat:innen für die Hamburger Wahlbezirke, an die wir die drängendsten Fragen aus unserer Community direkt weitergeben.

Die 2020er Jahre sind von entscheidender Bedeutung dafür, ob wir den Klimawandel auf ein halbwegs akzeptables Maß reduzieren können oder uns auf eine massiv veränderte Umwelt einstellen müssen. Angesichts dieser Dringlichkeit ist es unser Ziel, der Wissenschaft eine Stimme zu geben und ihr im Wahlkampf Gehör zu verschaffen.


#14 – Sonderfolge zur Bundestagswahl, Wahlkreis 22 – Hamburg-Wandsbek

Interview mit Franziska Hoppermann (CDU) und Aydan Özoğuz (SPD)

Shownotes

Bundestagswahl Spezial! In der Folge „Wahlkreis Hamburg Wandsbek“ sprechen wir mit Franziska Hoppermann (CDU) und Aydan Özoğuz (SPD) über nachhaltiges Wirtschaften und internationale Zusammenarbeit.

Die Folge ist auch als Video verfügbar: https://youtu.be/3r8q_Um8ZHw

Hintergrund zu den Sonderfolgen

In unserem Podcast Nebelhorn sprechen wir, die Scientists for Future Hamburg, normalerweise mit Forscher:innen aus der Region über ihre Arbeit und Erkenntnisse in unterschiedlichsten Bereichen der Nachhaltigkeitsforschung. Anlässlich der Bundestagswahl am 26.09.2021 veröffentlichen wir in den kommenden Wochen allerdings sechs Sonderfolgen, in denen die Wissenschaftler:innen Hamburgs selbst die Fragen stellen dürfen. Zu Gast sind jeweils zwei der gegeneinander antretenden Direktkandidat:innen für die Hamburger Wahlbezirke, an die wir die drängendsten Fragen aus unserer Community direkt weitergeben.

Die 2020er Jahre sind von entscheidender Bedeutung dafür, ob wir den Klimawandel auf ein halbwegs akzeptables Maß reduzieren können oder uns auf eine massiv veränderte Umwelt einstellen müssen. Angesichts dieser Dringlichkeit ist es unser Ziel, der Wissenschaft eine Stimme zu geben und ihr im Wahlkampf Gehör zu verschaffen.


#13 – Sonderfolge zur Bundestagswahl, Wahlkreis 18 – Hamburg-Mitte

Ein Interview mit Manuel Muja (Grüne) und Falko Droßmann (SPD)

Shownotes

Bundestagswahl Spezial! In der Folge „Wahlkreis Hamburg Mitte“ sprechen wir mit Falko Droßmann (SPD) und Manuel Muja (Grüne) über Klimapolitik in Hamburg und Europa.

Die Folge ist auch als Video verfügbar: https://youtu.be/Yw26em8kRw8

Hintergrund zu den Sonderfolgen

In unserem Podcast Nebelhorn sprechen wir, die Scientists for Future Hamburg, normalerweise mit Forscher:innen aus der Region über ihre Arbeit und Erkenntnisse in unterschiedlichsten Bereichen der Nachhaltigkeitsforschung. Anlässlich der Bundestagswahl am 26.09.2021 veröffentlichen wir in den kommenden Wochen allerdings sechs Sonderfolgen, in denen die Wissenschaftler:innen Hamburgs selbst die Fragen stellen dürfen. Zu Gast sind jeweils zwei der gegeneinander antretenden Direktkandidat:innen für die Hamburger Wahlbezirke, an die wir die drängendsten Fragen aus unserer Community direkt weitergeben.

Die 2020er Jahre sind von entscheidender Bedeutung dafür, ob wir den Klimawandel auf ein halbwegs akzeptables Maß reduzieren können oder uns auf eine massiv veränderte Umwelt einstellen müssen. Angesichts dieser Dringlichkeit ist es unser Ziel, der Wissenschaft eine Stimme zu geben und ihr im Wahlkampf Gehör zu verschaffen.


#12 – Sonderfolge zur Bundestagswahl, Wahlkreis 23 – Hamburg-Bergedorf-Harburg

Ein Interview mit Metin Hakverdi (SPD) und Uwe Schneider (CDU)

Shownotes

Bundestagswahl Spezial! In der Folge „Wahlkreis Hamburg Bergedorf-Harburg-Wilhelmsburg“ sprechen wir mit Metin Hakverdi (SPD) und Uwe Schneider (CDU) über die Themen Stadtplanung, europäische Klimapolitik, Wirtschaft und den Hamburger Hafen.

Die Folge ist auch als Video verfügbar: https://youtu.be/6kEoo2PshZU

Hintergrund zu den Sonderfolgen

In unserem Podcast Nebelhorn sprechen wir, die Scientists for Future Hamburg, normalerweise mit Forscher:innen aus der Region über ihre Arbeit und Erkenntnisse in unterschiedlichsten Bereichen der Nachhaltigkeitsforschung. Anlässlich der Bundestagswahl am 26.09.2021 veröffentlichen wir in den kommenden Wochen allerdings sechs Sonderfolgen, in denen die Wissenschaftler:innen Hamburgs selbst die Fragen stellen dürfen. Zu Gast sind jeweils zwei der gegeneinander antretenden Direktkandidat:innen für die Hamburger Wahlbezirke, an die wir die drängendsten Fragen aus unserer Community direkt weitergeben.

Die 2020er Jahre sind von entscheidender Bedeutung dafür, ob wir den Klimawandel auf ein halbwegs akzeptables Maß reduzieren können oder uns auf eine massiv veränderte Umwelt einstellen müssen. Angesichts dieser Dringlichkeit ist es unser Ziel, der Wissenschaft eine Stimme zu geben und ihr im Wahlkampf Gehör zu verschaffen.


#11 – Sonderfolge zur Bundestagswahl, Wahlkreis 21 – Hamburg-Nord

Ein Interview mit Christoph Ploß (CDU) und Dorothee Martin (SPD)

Shownotes

Bundestagswahl Spezial! In der Folge „Wahlkreis Hamburg Nord“ sprechen wir mit Dorothee Martin (SPD) und Christoph Ploß (CDU) über die Themen Digitalisierung und die Verkehrswende.

Die Folge ist auch als Video verfügbar: https://youtu.be/e2ZudSgbqFY

Hintergrund zu den Sonderfolgen

In unserem Podcast Nebelhorn sprechen wir, die Scientists for Future Hamburg, normalerweise mit Forscher:innen aus der Region über ihre Arbeit und Erkenntnisse in unterschiedlichsten Bereichen der Nachhaltigkeitsforschung. Anlässlich der Bundestagswahl am 26.09.2021 veröffentlichen wir in den kommenden Wochen allerdings sechs Sonderfolgen, in denen die Wissenschaftler:innen Hamburgs selbst die Fragen stellen dürfen. Zu Gast sind jeweils zwei der gegeneinander antretenden Direktkandidat:innen für die Hamburger Wahlbezirke, an die wir die drängendsten Fragen aus unserer Community direkt weitergeben.

Die 2020er Jahre sind von entscheidender Bedeutung dafür, ob wir den Klimawandel auf ein halbwegs akzeptables Maß reduzieren können oder uns auf eine massiv veränderte Umwelt einstellen müssen. Angesichts dieser Dringlichkeit ist es unser Ziel, der Wissenschaft eine Stimme zu geben und ihr im Wahlkampf Gehör zu verschaffen.


#10 – Sonderfolge zur Bundestagswahl, Wahlkreis 19 – Hamburg-Altona

Ein Interview mit Linda Heitmann (Grüne) und Matthias Bartke (SPD)

Shownotes

Bundestagswahl Spezial! In der Folge „Wahlkreis Hamburg Altona“ sprechen wir mit Dr. Matthias Bartke (SPD) und Linda Heitmann (Grüne) über internationale Klimagerechtigkeit, über eine sozial verträgliche Transformation zur Klimaneutralität in Deutschland, und wie wir uns an einen veränderten Arbeitsmarkt anpassen.

Die Folge ist auch als Video verfügbar: https://youtu.be/i3ssiF-nMeQ

Hintergrund zu den Sonderfolgen

In unserem Podcast Nebelhorn sprechen wir, die Scientists for Future Hamburg, normalerweise mit Forscher:innen aus der Region über ihre Arbeit und Erkenntnisse in unterschiedlichsten Bereichen der Nachhaltigkeitsforschung. Anlässlich der Bundestagswahl am 26.09.2021 veröffentlichen wir in den kommenden Wochen allerdings sechs Sonderfolgen, in denen die Wissenschaftler:innen Hamburgs selbst die Fragen stellen dürfen. Zu Gast sind jeweils zwei der gegeneinander antretenden Direktkandidat:innen für die Hamburger Wahlbezirke, an die wir die drängendsten Fragen aus unserer Community direkt weitergeben.

Die 2020er Jahre sind von entscheidender Bedeutung dafür, ob wir den Klimawandel auf ein halbwegs akzeptables Maß reduzieren können oder uns auf eine massiv veränderte Umwelt einstellen müssen. Angesichts dieser Dringlichkeit ist es unser Ziel, der Wissenschaft eine Stimme zu geben und ihr im Wahlkampf Gehör zu verschaffen.


#9 – Wie wird man Klimaschule?

Shownotes

Björn von Kleist ist für das "Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung" in Hamburg tätig. Das dortige "Referat Umwelterziehung und Klimaschutz" hat es sich zur Aufgabe gemacht, Schulen auf dem Weg zur nachhaltigen Klimaschule zu begleiten. Nach aktuellem Stand können sich bereits 75 Hamburger Schulen mit dem Gütesiegel "Klimaschule" schmücken.

Wer dieses Ziel erreichen möchte, muss mehrere Schritte durchlaufen. Nach einer anfänglichen Beratung steht der gemeinsame Beschluss der Schulkonferenz an, in den alle Interessengruppen eingebunden werden sollten. Im Folgenden wird mit Unterstützung der Schulleitung die Rolle der/des Klimaschutzbeauftragen besetzt und idealerweise eine AG Klimaschutz gegründet. Gemeinsam mit Klimacoaches wird ein Klimaschutzplan mit mehreren realistischen Maßnahmen erarbeitet und nach Möglichkeit auch umgesetzt. Hierzu stehen vorgefertigte Maßnahmenvorschläge aus Bereichen wie Unterricht, Energie, Abfall, Beschaffung, Ernährung und Mobilität zur Verfügung. Viele der Maßnahmen sind relativ kostengünstig oder werden aus verschiedenen Töpfen gefördert. Aber Vorsicht: damit das Gütesiegel frisch und nachhaltig bleibt, wird es alle 2 Jahre recycelt und der Staffelstab der Verantwortung muss an die folgenden Schülergenerationen weitergegeben werden.

Heidi lässt sich erklären, was es mit dem "Klimafrühstück" und den vom LI vorbereiteten Materialien auf sich hat, die von den Schulen ausgeliehen werden können. Außerdem erfährt sie, dass das eigentliche Ziel der Klimaschulen viel größer ist, als die CO2-Ersparnis einzelner Schulen.


#8 – Wie geht es den Fischen in der Nordsee? Teil 2

Shownotes

Diese Folge ist der zweite Teil unseres Interviews über den Zustand und die Entwicklung des sozio-ökologischen Systems der Nordsee. Zu Gast sind die Forscherin Kira Gee (Abteilung Sozio-Ökonomie des Küstenraums, Helmholtz-Zentrum in Geesthacht) und die Forscher Jonas Letschert (Thuenen-Institut für Seefischerei, Bremerhaven) und Benjamin Blanz (Forschungsstelle nachhaltige Umweltentwicklung, Uni Hamburg). Im Forschungsprojekt SeaUseTip werden mögliche Kipppunkte im soziologisch-ökologischen System (Zusammenspiel von Natur und Mensch) identifiziert und modelliert. In dieser Folge geht es um die Schwerpunkte Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur: Wer ist eigentlich alles an der Fischerei beteiligt? Was passiert, wenn sich die Umwelt und die Regeln ändern? Wie einigt man sich? Und welche Bedeutung hat die Fischerei eigentlich für die lokale und überregionale Kultur?

Links


#7 – Wie geht es den Fischen in der Nordsee?

Shownotes

Diese Folge ist der erste Teil eines zweiteiligen Interviews über den sozio-ökologischen Systems der Nordsee. Zu Gast sind die Forscherinnen Alexandra Blöcker (Institut für marine Ökosysteme und Fischereiwissenschaften, Uni Hamburg), Nicole Stollberg (Thuenen-Institut für Seefischerei, Bremerhaven) und Kira Gee (Abteilung Sozio-Ökonomie des Küstenraums, Helmholtz-Zentrum in Geesthacht). Im Forschungsprojekt SeaUseTip werden mögliche Kipppunkte im soziologisch-ökologischen System (Zusammenspiel von Natur und Mensch)  identifiziert und modelliert. Daraus werden Strategien für den Umgang mit den Kippunkten entwickelt. Was passiert beispielsweise, wenn sich durch wärmeres Wasser das Habitat der Scholle nach Norden verschiebt? Welche Auswirkungen hat dies auf die Fischerei? Unsere Gäste erklären, wie die verschiedenen Interessengruppen miteinander zusammen hängen und wie sie sich auf gemeinsame Regeln einigen. Diese Regeln manifestieren sich beispielsweise in Fangquoten, Naturschutzgebieten oder auch Zonen für Offshore-Windparks. Einen Konsens zu finden, ist aber sehr schwierig. Die Nutzungsrechte der Nordsee sind daher ein zentraler Streitpunkt der Brexitverhandlungen.

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#6 – Möglichkeiten von Membranen

Interview mit Torsten Brinkmann.

Shownotes

Torsten Brinkmann arbeitet am Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) im Institut für Membranforschung. Dort ist er Abteilungsleiter für Verfahrenstechnik. Künstliche Membranen sind meist sehr dünne Folien, die ähnlich wie Filter bestimmte Stoffe aus einem Gemisch abtrennen können.

Das HZG forscht an skalierbaren Verfahren für die Herstellung neuartiger Membranen. Wo in Laboren meist nur fingernagelgroße Prototypen mit viel Aufwand hergestellt werden, sollen hier meterbreite Endlosbahnen wirtschaftlich produzierbar werden. Zusätzlich wird untersucht, welche Materialien (meist Polymere) für welche Stoffe besonders geeignet sind.

Eingesetzt werden Membranen beispielsweise bei der Meerwasserentsalzung, der Blutdialyse oder der Abtrennung von Kohlendioxid oder Wasserstoff aus einem Gasgemisch. Welche Möglichkeiten und Probleme der Einsatz von Membranen mit sich bringt und was aufgeweichte Gummibärchen damit zu tun haben, erfährt Thomas in dieser Folge.

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#5 – Wie zuverlässig sind Klimamodelle?

Ein Interview mit Stephan Juricke.

Shownotes

Stephan Juricke modelliert an der Jacobs University in Bremen die Ozeane der Erde. Er nutzt unter Anderem die Erkenntnisse des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bremerhaven, um bestehende Klimamodelle zu verbessern und mit historischen Wetterdaten zu überprüfen. Er ist außerdem Teil der spannenden Reihe Wissenschaft im Wohnzimmer, die jeden Donnerstag um 20.30 auf YouTube zu sehen ist.

Die Weltmeere können ein Vielfaches an Wärme und CO2 aufnehmen, die in der Atmosphäre gespeichert sind. Sie können so über Monate, Jahre oder gar Jahrzehnte natürliche und menschgemachte Klimaeffekte abfedern. Dennoch wird durch Messungen und Simulationen immer deutlicher, dass das +1,5°C Ziel mit jedem Zögern unwahrscheinlicher wird.

Weiterhin erfahren wir, warum wir mit riesigen Gezeitenkraftwerken zwar nie den Mond anhalten werden, damit aber durchaus einen meßbaren Einfluss auf das Weltklima nehmen könnten. Und wozu benötigt man eigentlich ein kilometergroßes Waschbecken?

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#4 – Warum synthetische Kraftstoffe nicht die Lösung sind (Power to X)

Interview mit Daniel Münter

Shownotes

Daniel Münter arbeitet am Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu gGmbH) und ist außerdem in der Regionalgruppe Hamburg der Scientists for Future aktiv. Am ifeu bezeichnen sich die Mitarbeiter*innen als "Anwälte der Umwelt", da sie unabhängige Untersuchungen durchführen, um den Einfluss von Produkten auf die Umwelt zu ermitteln.

Sein Forschungsgebiet sind "synthetische Kraftstoffe", die die Förderung von fossilen Energieträgern (Kohle, Öl, Erdgas) überflüssig machen sollen. Allerdings wurde uns schnell klar, dass diese Technologie keineswegs ein Ablassbrief für die derzeitige Ressourcenverschwendung ist. Auch wenn wir in Zukunft große Mengen Diesel aus dem Kohlendioxid der Luft gewinnen können, wäre es eine enorme Verschwendung, diese in Autos zu verfeuern.

In ihrer Debütfolge erfragt Heidi zudem eine Einschätzung über die völkerrechtlichen Verpflichtungen, die aus dem Pariser Klimaabkommen 2015 entstanden sind. Fridays for Future hat am Wuppertal Institut eine "1,5°-Ziel Machbarkeitsstudie" in Auftrag gegeben. Das Ziel "Klimaneutralitat bis 2035" ist demnach für Deutschland aus technischer Sicht immer noch möglich. Allerdings sind für die Umsetzung gewaltige Kraftanstrengungen nötig, die politisch bisher kaum vermittelbar sind. Hier müssen wirklich alle an einem Strang ziehen und die wissenschaftlichen Erkenntnisse verstehen, weiter verbreiten und umsetzen.

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#3 – Wissenschaftskommunikation

Interview mit Michaela Voth (Nachgefragt Podcast)

Shownotes

Wissenschaft ist keine Meinung, sondern eine objektive Denkweise. In dieser Folge beleuchten wir zusammen mit Michaela Voth die Frage, warum die Wissenschaft eine sehr zuverlässige Quelle für Informationen ist, obwohl sie oft kompliziert und widersprüchlich erscheint. Seriöse Wissenschaftler*innen "irren sich ans Ziel" und beharren nicht auf einer unumstößlichen "Wahrheit".

Wir erfahren, wie man seriöse Forschungsergebnisse von falschen oder ungenauen Informationen unterscheidet und wie man Quellen kritisch überprüfen kann. Was braucht es für eine gute Wissenschaftskommunikation, damit sich Menschen ohne Fachwissen in unserer komplizierten Welt überhaupt zurecht finden könne? Soll man seinen Freunden, dem Wissenschaftsjournalisten seiner Lieblingsnachrichtenseite oder der Professorin in der Talkshow Glauben schenken?

Es ist sicherlich schon jedem von uns passiert: Gute Bekannte schwärmen von einem "Wundermittel" oder haben gehört, dass <IRGENDWAS> in den Medien falsch dargestellt werde, um die Bürger gezielt zu belügen. Wie kann man in dieser Situation angemessen reagieren, ohne seine Gegenüber vor den Kopf zu stoßen?

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Zu unserem heutigen Thema gibt es reichhaltige Informationen zum Nachlesen. Vor Allem den Nachgefragt Podcast können wir für Interessierte sehr empfehlen.


#2 – Können Kunststoffe aus Lignin Plastik ersetzen?

Interview mit Stefan Boersting (Lignopure)

Shownotes

Stefan Boersting hat seine Forschungsarbeit an der TU Hamburg zur Gründung der LignoPure GmbH geführt. Wir haben ihn gefragt, was diese Firma umtreibt und welche Rolle sie bei der Herstellung nachhaltiger Materialien spielt.

Lignin ist ein sogenanntes Biopolymer, das aus verschiedenen Alkoholen besteht. Es sorgt bei Pflanzen für Standhaftigkeit und bietet Schutz vor UV-Strahlung, Bakterien und Pilzen.

Bei der industriellen Verarbeitung von Pflanzen fallen große Mengen an Lignin an, die bisher fast immer verbrannt werden. Wäre es nicht sinnvoll, diesen Rohstoff für die Produktion von Alltagsgegenständen zu nutzen und das eingesparte Erdöl für immer im Boden zu lassen? Wir haben von Stefan erfahren, warum das im Prinzip eine gute Idee ist, aber auch, warum noch viel Forschung in diesem Bereich nötig ist.

Nach der Aufnahme ging es mit gepflegter Haut wieder nach Hause und Thomas freut sich auf seine naturfarbenen Lignin-Lederschuhe die er vielleicht schon zu Weihnachten 2022 unter dem Tannenbaum finden kann.

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#1 – Wärmenetze in Hamburg

Interview mit Nina Kicherer (CC4E)

Shownotes

Nina Kicherer arbeitet am Competence Center für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz, kurz CC4E. In ihrem Team forschen sie an der Frage, wie man klimafreundlich heizen kann. Hierbei spielen Wärmenetze in der Wärmewende eine große Rolle. Damit können Orte mit zu viel Wärme (z.B. Industrie oder Kraftwerke) ihren Überschuss ganz solidarisch an Orte mit zu wenig Wärme (z.B. Wohnungen) abgeben.

Wenn man sich den Energieverbrauch der Deutschen ansieht, ist Hälfte des Bedarfs tatsächlich Wärme. Bei der Menge ist es seltsam, dass bisher nur 14% der genutzten Wärme "grün" ist. Bei der Stromversorgung mit Erneuerbaren ist man im Vergleich viel weiter.

Die Heizung zu Hause arbeitet heutzutage oft noch mit Erdgas oder Öl. Wer eine neue Heizung einbaut, sollte immer darauf achten, dass sie mit Erneuerbaren Quellen genutzt werden kann, zum Beispiel über ein modernes Wärmenetz. So könnt Ihr Euch auch im Winter von Sonne und Erde wärmen lassen.

Außerdem erfährt Thomas, warum Wärmedämmung wichtig ist und Ihr Eure Heizung nie volle Pulle aufzudrehen braucht.

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